Regierungsform auf den Philippinen

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Die Philip­pinen sind eine Insel­na­tion in Südostasien und haben eine reich­haltige Geschichte der Regierungs­for­men durch­laufen. Von ein­er spanis­chen Kolonie zu ein­er amerikanis­chen Pro­tek­torat­sregierung und schließlich zu ein­er unab­hängi­gen Repub­lik haben die Philip­pinen eine vielschichtige poli­tis­che Entwick­lung erfahren. In diesem Artikel wer­den wir einen Überblick über die Regierungs­for­men in den Philip­pinen mit einem Schw­er­punkt auf der aktuellen Regierung geben.

Die Philip­pinen wur­den über 300 Jahre lang von Spanien kolonisiert, bis zum Ende des Spanisch-Amerikanis­chen Krieges im Jahr 1898, als sie unter amerikanis­che Kon­trolle geri­eten. Während ihrer Kolo­nialzeit führte Spanien eine abso­lutis­tis­che Monar­chie, die von den Philip­pinen aus ver­wal­tet wurde. Die spanis­che Regierung führten eine klare Hier­ar­chie ein, in der die königliche Fam­i­lie die ulti­ma­tive Autorität hatte.

Nach der Nieder­lage Spaniens im Spanisch-Amerikanis­chen Krieg wur­den die Philip­pinen von den USA über­nom­men und wur­den ein amerikanis­ches Pro­tek­torat. Die neue Ver­wal­tung führte eine Demokratie mit Präsi­den­ten und einem Zweikam­mer­sys­tem ein. Die Philip­pinen wur­den im Jahr 1935 als Com­mon­wealth anerkan­nt, eine Form der Selb­stver­wal­tung unter amerikanis­ch­er Kontrolle.

Im Jahr 1946 erlangten die Philip­pinen ihre Unab­hängigkeit von den USA und wur­den zu ein­er unab­hängi­gen Repub­lik. Die erste Ver­fas­sung des Lan­des, die von 1935 bis 1973 gültig war, schuf eine präsi­den­tielle Repub­lik mit einem Einkam­mer­par­la­ment. Der Präsi­dent hat­te weitre­ichende Befug­nisse und wurde vom Volk gewählt. Diese Ver­fas­sung wurde jedoch im Jahr 1972 durch den dama­li­gen Präsi­den­ten Fer­di­nand Mar­cos außer Kraft geset­zt, der das Land unter Kriegsrecht stellte und eine autoritäre Regierung errichtete.

Mar­cos regierte das Land fast drei Jahrzehnte lang und führte eine bru­tal autoritäre Regierung. Er sus­pendierte die Ver­fas­sung, löste das Par­la­ment auf und regierte per Dekret. Dies führte zu weitver­bre­it­eten Men­schen­rechtsver­let­zun­gen und Kor­rup­tion. Mar­cos wurde schließlich 1986 während der soge­nan­nten EDSA-Rev­o­lu­tion gestürzt und ins Exil geschickt.

Die Philip­pinen kehrten nach Mar­cos’ Sturz zu ein­er demokratis­chen Regierungs­form zurück. Die aktuelle Ver­fas­sung des Lan­des wurde 1987 erlassen und schuf eine präsi­den­tielle repub­likanis­che Regierung. Der Präsi­dent wird immer noch direkt vom Volk gewählt und ist das Staat­sober­haupt und der Regierungschef. Das Land hat auch ein Zweikam­mer­sys­tem mit einem Sen­at und einem Repräsentantenhaus.

Trotz der Rück­kehr zur demokratis­chen Regierungs­form blieben die Philip­pinen poli­tisch insta­bil und wur­den von Kor­rup­tion und Machtkämpfen geze­ich­net. Die Regierung wurde oft von poli­tis­chen Dynas­tien dominiert, in denen Fam­i­lien­mit­glieder sich gegen­seit­ig in poli­tis­che Posi­tio­nen brin­gen. Diese Prax­is hat zu ein­er Konzen­tra­tion von Macht und ein­er fehlen­den poli­tis­chen Plu­ral­ität geführt.

Ein weit­eres Prob­lem in der Regierungs­form der Philip­pinen ist der Ein­fluss von Oli­garchen, die oft großen wirtschaftlichen Ein­fluss haben und poli­tis­che Entschei­dun­gen bee­in­flussen kön­nen. Dies hat zu ein­er ungle­ichen Verteilung von Ressourcen geführt und die Entwick­lung des Lan­des behindert.

Trotz dieser Her­aus­forderun­gen hat sich das poli­tis­che Sys­tem der Philip­pinen weit­er­en­twick­elt und die Bemühun­gen um Demokratie und Rechtsstaatlichkeit haben dazu geführt, dass das Land Fortschritte gemacht hat. Die Regierung hat Maß­nah­men ergrif­f­en, um Kor­rup­tion einzudäm­men und poli­tis­che Refor­men durchzuführen. Es bleibt jedoch weit­er­hin eine Her­aus­forderung, eine effek­tive und inklu­sive Regierung zu schaf­fen, die die Bedürfnisse und Inter­essen aller Philip­piner­in­nen und Philip­pin­er repräsentiert.

Ins­ge­samt ist die Regierungs­form der Philip­pinen ein kom­plex­es The­ma mit ein­er bewegten Geschichte. Von ein­er spanis­chen Kolo­nial­herrschaft über eine amerikanis­che Pro­tek­torat­sregierung bis hin zur aktuellen präsi­den­tiellen Repub­lik haben die Philip­pinen eine Vielzahl von Regierungs­for­men durch­laufen. Die Her­aus­forderun­gen bleiben beste­hen, aber das Streben nach Demokratie und poli­tis­ch­er Sta­bil­ität set­zt sich fort, um das Land auf einen erfol­gre­ichen Weg in die Zukun­ft zu führen.

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